Spielsucht mit rollendem Ball
Mit dem Ball spielen macht Spaß. Aber zu viel des Guten kann in die Abhängigkeit führen.
Ach, wie herrlich ist das doch, wenn unsere Fellnase dem Ball hinterherrennt, den wir werfen oder schleudern. Und was für ein Jubel, wenn unser toller Vierbeiner den Ball dann auch noch zu uns zurückbringt!
Doch – wie überall im (Hunde-)Leben – gilt es auch hier, ein gesundes Maß einzuhalten. Denn durch das Jagen des Balles und die ganze Hormonausschüttung, die mit diesem „Spiel” verbunden ist, kann Dein Liebling süchtig werden nach diesem „Rauschzustand“. Wie etwa Marathonläufer, die süchtig werden nach der Endorphinausschüttung im Gehirn, bis zum Umfallen rennen oder entgegen aller Vernunft ihren Körper überbelasten und kaputtlaufen.
Du bist der Ballgeber und Spielekoordinator! Hast Du schon einmal beobachtet, wie fixiert Dein Vierbeiner auf das Teil ist, das Du wirfst? Wirst Du ständig angestubst oder angebellt, werden andere Hunde nur als Feinde gesehen, die das Spielzeug klauen wollen? Hast Du einen Dauerhechler und aggressiven Ballverteidiger oder einen entspannten Hundekumpel an Deiner Seite?
Wie das so bei Süchten ist, kann der zu häufige „Genuss“ des Cocktails an Adrenalin, Noradrenalin, Endorphinen und Cortisolen bei Zwei und Vierbeinern zu Abhängigkeiten führen. Als verantwortlicher „Trainer“ Deiner geliebten Fellnase, ist es an Dir, den Erschöpfungszustand Deines Vierbeiners zu erkennen und kaputte Gelenke durch zu viele Starts und Stopps zu vermeiden. Mach den Ball zur gesunden Belohnung, wenn etwa eine Ruhe- oder Impulskontroll-Übung eingehalten wird. Du kannst ihn auch verstecken und von Deinem Hund suchen lassen. Wenn Deine Fellnase generell gerne spielt, hilft auch ein Mix aus diversen Spielzeugen, die nicht geworfen werden, sondern mit Geschicklichkeits- und Suchübungen kombiniert werden.
Wichtig ist vor allem mit aller Liebe und Konsequenz klarzumachen, wem die Spielzeuge gehören und wer sie geben und nehmen darf – nämlich Du! Und wenn Du Deinen Hund im Freien beschäftigen möchten, mach doch Geschicklichkeits- oder Suchübungen, Baumumrundungen oder andere Spiele mit ihm, denn die Abwechslung zählt und es gibt so viele Möglichkeiten, sich gesund mit dem Hund im Freien zu beschäftigen. Vielleicht hilft es auch, mit anderen Hunden in Kontakt zu kommen, die relativ tiefenentspannt sind und so Deinen quirligen Gesellen etwas runterholen können.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Spaß beim abwechslungsreichen und gesunden Spielen und Spazieren mit Deiner Fellnase – auf ein entspanntes und geselliges Miteinander in folgenden Jahren.